Jugendleiterfortbildung “Blöcke, Schutt, Geröll – weglos wild im Kaiser”

Nachdem ausgetretene Pfade mit der Zeit sehr langweilig werden, muss man sich immer neuen Herausforderungen stellen. Ziel der diesjährigen Fortbildung war daher der Wilde Kaiser, genauer das Kaisertal mit dem Hans-Berger-Haus auf 936 Metern. In nur knapp 4 Stunden mit dem Bayernticket mit Bus und Bahn sehr entspannt bis zum Treffpunkt angereist, machten wir 9 Teilnehmer uns mit den 2 Trainern nach einer kurzen Vorstellungsrunde auf den fast 10 km langen Weg ins Kaisertal zum Hans-Berger-Haus. Dort angekommen, bezogen wir unsere komfortablen 3-Bett-Zimmer und wurden anschließend mit einen ausgiebigen Abendessen versorgt. Nach dem Abendessen erfolgte die Tourenplanung für die nächsten Tage, die leider viel Regen boten. Einzige Vorgabe für den Samstag war, das Obere Gamskarköpfl in 2.040 Metern Höhe möglichst komplett weglos zu erreichen, und zwar so, dass sich beide Gruppen nach unterschiedlichen Wegen an der Grobtalscharte in 1.610 Metern Höhe möglichst treffen sollten. Unsere Tour führte uns zuerst durch wildes Blockgelände, anschließend in sehr steilen Schotterhängen und vielen Rinnen unter steilen Felswänden wie gefordert über mehr als 700 Höhenmeter, die teilweise seillos erklettert werden konnten nach oben. Da wir sehr flott vorankamen und auch manche gruselige Querung im Absturzgelände gut überwanden, waren wir nach 2 1/2 Stunden am vereinbarten Treffpunkt. Da die zweite Gruppe deutlich länger als unsere ausgiebige Pause brauchte, machten wir uns wie abgesprochen alleine auf dem Weg zum Gipfel, der nochmals große Schotterhalden, Firnschneefelder und grasiges Schroffen Gelände aufzubieten hatte. Unterwegs trafen wir auf mehrere Gemsenherden mit Jungtieren und erreichten um 15:00 Uhr unser Gipfelziel. Die gute Sicht auf viele bekannte Gipfel des wilden Kaisers konnten wir nur kurz genießen, da wir für den Rückweg nochmals 3 1/2 Stunden einplanen mussten und auch dieser weitere Herausforderungen bereit hielt. Um 16 Uhr trafen wir auf unsere zweite Gruppe und pünktlich zum Abendessen um 18:30 Uhr beendeten wir an der Hütte die Tour.

Am frühen Sonntagmorgen machten wir uns auf den Weg zum Unteren Schärlinger Boden in knapp 1.500 Metern Höhe um dort ausgiebig auf Firnschneefeldern mit Geh-, Gleit- und Bremsübungen ein weiteres Highlight zu erkunden. Als weiterer Punkt galt es in sehr ausgedehnten Schotterfeldern mit sehr unterschiedlichem Material das Gehen, Aufsteigen und Abwärts surfen zu testen.
Um 13 Uhr ging es zurück an die Hütte, nach einer kurzen Feedbackrunde und den üblichen Formalitäten folgte ein sehr flotter Abstieg nach Kufstein, wo wir uns voneinander verabschiedeten. Um 16:02 Uhr ging es mit dem Zug zurück nach Ansbach, wo ich pünktlich um 20:01 Uhr wieder gesund und sehr müde mit fast 5.000 Höhenmetern in den Beinen eintraf.

Eine super Fortbildung mit tollen Teilnehmern und Trainern, die ich gerne weiter empfehlen kann.

Gerd Meier-Gesell
Kletter- und Ausbildungsreferent