Bereits zum zweiten Mal fand die alljährliche Hauptversammlung der Sektion Hesselberg des Deutschen Alpenvereins in der Radsporthalle Bechhofen statt. Gut bewirtet durch den RV „ADLER“ und mit ausreichend Platz um Abstände einhalten zu können, eröffnete die 1. Sektionsvorsitzende Monia Gundacker die Sitzung, welche ursprünglich bereits am 19.03.2021 hätte stattfinden sollen. Nach ein paar einleitenden Worten konnte die Beschlussfähigkeit festgestellt werden. Bevor mit der Tagesordnung begonnen wurde, erhoben sich alle Mitglieder zu Ehren der verstorbenen Mitglieder. Besonders erwähnt wurde das Gründungs- und Ehrenmitglied Hans Meierhöfer, welcher im März 2021 verstorben ist.
Tagesordnung
- Eröffnung und Begrüßung durch die 1. Sektionsvorsitzende Monia Gundacker
- Grußworte
- Bestellung von zwei Sektionsmitgliedern zur Unterzeichnung des Protokolls (gem. § 22 der Satzung)
- Jahresberichte
a) Bericht Ortsgruppe Burgoberbach
b) Bericht 1. Sektionsvorsitzende - Kassenbericht 2020
- Genehmigung Haushaltsplan 2021
- Kassenprüfungsbericht
- Entlastung der Kassenführer und des Vorstands
- Anpassung Mitgliedsbeiträge
- Ernennung Ehrenmitglieder
- Anträge und Verschiedenes
Anträge müssen bis spätestens 15. Oktober 2021 in der Geschäftsstelle eingehen. - Schlusswort
1. Sektionsvorsitzende Monia Gundacker lässt das Vereinsjahr 2020 Revue passieren
Als vierter von zwölf Tagesordnungspunkten standen die Jahresberichte an. Da man die Veranstaltung aufgrund der Pandemielage auch in diesem Jahr so kurz wie möglich halten wollte, verzichtete man auf die Berichte der Abteilungsleiter (diese werden in Kürze hier auf der Homepage zur Verfügung gestellt). Das Wort blieb also bei Monia Gundacker, welche nun einen ausführlichen Einblick in das Sektionsjahr 2020 gab. Die im Oktober 2020 frisch gewählte 1. Sektionsvorsitzende startete voller Motivation in das Jahr 2020. Ein prall gefüllter Veranstaltungskalender mit Angeboten der verschiedensten Sportarten war die Basis für ein tolles Vereinsjahr. In den ersten zehn Wochen lief das Jahr wie geplant.
Die Dreikönigswanderung konnte ebenso stattfinden wie der Winterklettersteigkurs, die Sektionsskifahrt nach Bruneck, die Tagesskifahrt nach Flachau und das Jugendskilager in Schröcken. Auch die Dauerangebote wie das Klettern im vereinseigenen Kletterturm, Monats- und Mittwochswanderungen, Lauftreff / Nordic Walking, MTB-Treff, Bouldergruppe und der Skigymnastik erfreuten sich großer Beliebtheit.
Doch Corona machte auch der Sektion Hesselberg einen Strich durch die Rechnung und der Spaß hielt nicht lange an. Mitte März kommt die Handlungsempfehlung des Bayerischen Sportverbandes den Vereinsbetrieb einzustellen. Auch in Österreich spitzte sich die Lage zu und am Samstag den 14. März stand fest, dass alle Urlauber das Land noch am selben Wochenende verlassen mussten. Die Grenzen wurden geschlossen. Die sektionseigene Hütte „Walserhus“ im Bregenzer Wald (Vorarlberg) stand leer.
Die für Ende März geplante Mitgliederversammlung mit Neuwahlen fiel aus. Gremiumsmitglieder welche hier ihren Posten abgeben wollten, mussten sich gedulden. Erst im Oktober 2020 konnte die Mitgliederversammlung dann doch noch stattfinden (Bericht). Monia Gundacker bedankte sich an dieser Stelle bei allen alten und neuen Amtsinhabern für die reibungslose Zusammenarbeit in der ungeplant langen Übergangsphase.
Auch auf dem Hesselberg blieb es ruhig. Keine Maifeier, keine Sonnwendfeier, keine Bergmesse.
Auch ein groß geplanter Jubiläumsabend zum 60 jährigen Bestehen der Sektion Hesselberg musste entfallen. Eigentlich sollte dieser 2021 nachgeholt werden. Da auch das nicht geklappt hat werden die Ehrungen für 25, 40 oder gar 50 Jahre Mitgliedschaft nun per Post versendet.
Doch der Verein ließ sich nicht komplett entmutigen und so wurde man kreativ. Während dem Lockdown wurden die Sitzungen via Zoom abgehalten. Um die Mitglieder auf dem neusten Stand zu halten, veröffentlichte man neue Infos zeitnah auf der Homepage und wurde bei Facebook und Instagram aktiv.
Die Mitglieder des Lauftreffs motivierten sich gegenseitig mittels einer WhatsApp-Gruppe und sammelten Kilometer. Zusammengerechnet sind sie virtuell an den Gardasee und zurück gelaufen. Und die Mountain-Bike Gruppe des Vereins stellte GPS-Dateien zu regionalen Touren auf der Homepage bereit.
Mitte Juni konnte das Walserhus in Schröcken wieder geöffnet werden. Etwas anders, gestützt durch ein Hygienekonzept blickt die Sektion aber auf einen erfolgreichen Bergsommer ohne einen einzigen Corona-Fall zurück. Hoffnungen, die Hütte auch im Winter 2020 belegen zu können, mussten im November allerdings begraben werden.
Neben Corona war der Klimaschutz ein weiterer großer Punkt – doch dazu später mehr.
Zu guter Letzt wurden die Zahlen der Mitgliederentwicklung verlesen. Im Vergleich zum Vorjahr verbucht die Sektion ein kleines Minus von 0,9 %. Über das Ergebnis war man in Anbetracht der Pandemie zufrieden. „Andere Sportvereine habe es wohl schlimmer erwischt“, fügte die Sektionsvorsitzende hinzu.
Anschließend übergab Monia Gundacker das Wort an Markus Paul, den Schatzmeister des Vereins. Eingangs wies dieser kurz darauf hin, dass die Anforderungen, welche der Hauptverein München an die Sektionen stellt, immer größer werden. Eine Herausforderung in der Zukunft wird es sein, diese Aufgaben ehrenamtlich bewältigen zu können. Hier sieht er einen klaren Unterschied zwischen den hauptamtlich Tätigen in den mitgliederstarken Sektionen und den ehrenamtlichen Helfern in kleinen Sektionen.
Schatzmeister Markus Paul trägt den Kassenbericht 2020 vor
Anschließend wurde der Kassenbericht 2020 vorgetragen.
Unterm Strich steht der Verein finanziell gesehen sehr gut da. Die Einnahmen waren aufgrund ungeplanter Zuschüsse im Plus. Zudem gingen die Ausgaben im Sektionsjahr nach unten. Gründe hierfür sind ausgefallene Veranstaltungen, Schulungen welche nicht vor Ort sondern virtuell besucht wurden und das nicht gefeierte Jubiläum. Außerdem wurde eine für 2020 geplante Maßnahme im Walserhus (Geländer für Notausstieg über das Matratzenlager) aufgrund von Corona nicht durchgeführt. Die Summe rutscht daher direkt in den Haushaltsplan 2021, welcher anschließend einstimmig genehmigt wurde. Nach dem Verlesen des Kassenprüfungsberichtes durch Alexandra Lechner wurden der Kassenführer und der Vorstand entlastet.
Zum Tagesordnungspunkt 9 „Anpassung Mitgliedsbeiträge“ übernahm Frau Gundacker abermals das Rednerpult.
Wie eingangs erwähnt, rückt der Klimaschutz als zentrales Thema in den Fokus des Vereins. 2019 wurde auf der Jubiläumshauptversammlung des DAV in München (Bericht) beschlossen, dass jede Sektion bis 2030 Klimaneutral sein soll. Das Thema wurde inzwischen mit großer Mehrheit am 29./30. Oktober 2021 bei der Hauptversammlung des DAV in Friedrichshafen verabschiedet.
Aufgabe jeder Sektion wird es damit sein, ihre CO2– Bilanz kontinuierlich zu verringern. Pro Tonne CO2 wird ein DAV-interner Preis festgelegt, geplant sind 90 €. 2022 ermitteln die Sektionen erstmals ihren individuellen CO2-Fußabdruck. Je verbrauchter Tonne CO2 müssen die festgelegten 90 € ins sektionseigene Klimaschutzbudget eingestellt werden. Die Mittel aus diesem Budget muss die Sektion ab 2023 dann in Maßnahmen investieren, die den CO2-Fußabduck der Sektion senken. Im Folgejahr fällt das Klimaschutzbudget durch den verringerten Fußabdruck dann geringer aus – hoffentlich! Bis 2030 können die Sektionen durch Investitionen in individuelle Klimaschutzmaßnahmen ihren Fußabdruck so weit wie möglich senken. Die dann noch verbleibenden CO2 Emissionen müssen ab 2030 kompensiert werden, d.h., die 90 € je Tonne CO2 verbleiben dann nicht mehr in der Sektion, sondern werden über den Bundesverband in externe Projekte zum Klimaschutz investiert. Ziel des Vereins ist also, vor 2030 die Beiträge in der eigenen Sektion für CO2-Reduzierung einzusetzen, um dann weniger an den Bundesverband für Kompensationsprojekte abführen zu müssen. (DAV-Bericht: Was bedeutet Klimaneutralität und wie wird das Ziel erreicht?)
Um dieses Ziel erreichen zu können, muss die Sektion Hesselberg maßgeblich in den Klimaschutz investieren. Nachdem die seit 01.01.2021 gestiegenen Abgaben je Mitglied an den Hauptverein in München das Budget ohnehin schon schmälern, sah man sich nun gezwungen, die Mitgliedsbeiträge entsprechend anzuheben um Spielraum für die geforderten Zusatzinvestitionen zu haben. Im Durchschnitt beträgt die Erhöhung 12 % in den einzelnen Beitragskategorien, was selbst im Familienbeitrag weniger als 1 Euro pro Monat ausmacht.
Nach Darlegung der eben genannten Gründe der Beitragserhöhung wurde das vom DAV ausgearbeitete Klimaschutzkonzept noch einmal spezifisch erklärt und diskutiert. Interessant waren hier auch die sogenannten Handlungsfelder Mobilität, Infrastruktur, Verpflegung, Kommunikation und Finanzanlagen. Die Mitgliederversammlung unterstützte mit großer Mehrheit das Zukunftsthema Klimaschutz, so dass die Beitragserhöhung mit einer Gegenstimme verabschiedet werden konnte.
Die Ehrungen beschränkten sich mit Rücksicht auf die Veranstaltungsdauer auch heuer auf besondere Verdienste, Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft erfolgen auf dem Postweg.
Drei Mitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt:
Johann Hertlein aus der Ortsgruppe Burgoberbach. Er war Gründungmitglied der Ortsgruppe und von 1996 bis 2020 Mitglied des Ehrenrates.
Ingrid Pfister aus der Sektion Hesselberg. Sie leitete von 1991 bis 2002 die Geschäftsstelle und seit 2002 bis heute kümmert sie sich gewissenhaft um die Mitgliederverwaltung.
Friedrich Pfister aus der Sektion Hesselberg. Er war von 1980 bis 1991 Schriftührer, anschließend 1. Sektionsvorsitzender bis 2002 und ist seit 2013 Vorsitzender des Ehrenrats.
Unter dem Tagesordnungspunkt 11 „Verschiedenes und Anträge“ wurde Hans Göttler für seine herausragenden Leistungen geehrt. Er war 17 Jahre lang Wanderwart, 14 Jahre lang führte er die Mittwochsradler an und im Sommer hat er an seinem 85. Geburtstag nach 30 Jahren die Gruppenleitung des Lauftreffs abgegeben. Die Sektionsvorsitzende bedankte sich unter großem Beifall mit einem kleinen Präsent bei dem Ehrenmitglied Hans Göttler.
Zum Schlusswort übergab Monia Gundacker das Wort an den 2. Sektionsvorsitzenden Robin Dörsch. Dieser bedankte sich ebenfalls beim RV ADLER für die Bewirtung. Auch er verwies noch einmal auf das ehrgeizige Klimaziel des DAV und zeigte sich motiviert.
In diesem Zusammenhang machte er aber auch noch darauf aufmerksam, dass einige Ämter des Vereins neu zu vergeben sind. Unter anderem wird ein/e Jugendreferent/in gesucht. Der jetzige Amtsinhaber Andreas Gundacker hat sich bereit erklärt, dieses Amt noch eine Periode auszuführen, da kein Nachfolger gefunden werden konnte. Auch die Nachfolge von Hüttenwartin Elke Meier für das Walserhus in Schröcken ist noch offen. Außerdem wird für die kommenden Herausforderungen ein/e Klimaschutzkoordinator/in benötigt. Abschließend bedankte er sich beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit, insbesondere bei der 1. Sektionsvorsitzende Monia Gundacker.
2. Sektionsvorsitzender Robin Dörsch spricht das Schlusswort
Benny Botsch
Öffentlichkeitsreferent